Helge Schneider rockte die Piano-Bühne in Oberthulba

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Ein Live-Bericht vom 2.12.2105 des Veranstalters Peter Kleinhenz – Aus Oberhausen vom Konzert am Vortag durch viele Baustellen verspätet angereist überprüfte Helge Schneider erst mal professionell den Flügel, die Bühnenaufstellung und die Mikrofone des BR. Nach mehrfachen Tests wurde dann doch ein größerer Flügel, nämlich ein Steinway D 274, auf die Bühne gebracht. Der vorher bestens gestimmte und mit Mikrofonen des BR genaustens eingestellte fast neue Steinway B 211 gefiel Helge nicht. Der „Last-Minute“-Umtausch bescherte jedoch eine leichte Verstimmtheit des großen Konzert-Flügels was aber Helge geradezu verzückte, da er sich an alte Zeiten erinnert fühlte. Auch Errol Garner hat bei seinen spektakulären Aufnahmen oft auf leicht verstimmten Instrumenten gespielt.

Die Show begann pünktlich um 20 Uhr mit einem in einen Zauberermantel gehüllten Helge. Das euphorische Publikum der seit Wochen ausverkauften Piano-Bühne brachte die richtige Atmosphäre in den Konzertraum. Die hervorragenden und geduldigen Techniker des BR schnitten das Konzert für Radio und Online-TV dezent  mit. Es wird am Mittwoch, den 13. Januar 2016, um 23.05 Uhr auf BR Klassik in der Sendung von Beate Sampson, „Jazz-Time“  gesendet. Der TV-Mitschnitt wird am 15. Dezember 2015 unter www.klassik.de auf der Seite des BR online gestellt und kann komplett eingesehen werden.

Willy Ketzer am Schlagzeug, der übrigens am 14. Januar 2016 mit seinem Quartett und Deborah Woodson die Piano-Bühne bespielen wird, begleitete geduldig und hochkonzentriert zusammen mit Kai Struwe am Bass die eigenwilligen, überraschenden, teilweise schrägen Jazz-Piano-Improvisationen Helges. Überhaupt bewies er, dass er ein hervorragender Jazzpianist mit genialer Spieltechnik und kreativem Improvisationsfundus ist.

Bei einer Persiflage auf den Free Jazz zeigte Helge Schneider seinen ganzen Übermut und Antipathie gegen diese Musikrichtung humorvoll verpackt mit stranger Mimik und Körperhaltung. Helge spielte voranging bekannte Titel von Cole Porter, Benny Goodman und George Gershwin, die er schlitzohrig als Eigenkompositionen verkauft. Kombination von iPhone und Konzertflügel in der Sitzhaltung „Downhead Generation“ brachten das teilweise auch sehr junge Publikum zusehends in die typische „Helge-Stimmung“. Jeder Satz von Helge, und war er auch noch so unzutreffend, wurde mit viel Beifall belohnt. Vor- und Nachschusslorbeeren waren ihm garantiert. Helge gab zum Abschluss noch eine Zugabe und bekam dann von mir einen Bocksbeutel („von Klitschko“) überreicht. Zur Nachtzeit gab Helge dann spontan in der Kegelbahn des Gasthof Waldeck (auch hier im Sinne „back to the roots“, Helge hatte als junger Mann schon mal eine Kegelbahn) noch ein humorvolles, interessantes jazzthematisches TV- & Radi- Interview. Dieses Interview gestaltete die kompetente Musikredakteurin des Bayerischen Rundfunks, Beate Sampson. Wir bedanken uns bei Helge und seinen Mitstreitern für einen begeisternden, entspannten und humorvollen Konzertabend.Wir hoffen auf eine baldige Wiederholung, hoffentlich früher als diesmal und nicht erst nach 12 Jahren.

www.piano.de

 

 

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