Es war die dritte Runde für den Jungen Münchner Jazzpreis, den der Verein Muc Jazz seit 2013 auf die Beine stellt. Musiker unter 27 Jahren aus ganz Deutschland duften sich bewerben, am Ende schaffte es die beiden Kölner Formationen Just Another Foundry, Marius Peters Rearranged und das Quartett um den Nürnberger Pianisten Andreas Feith ins Finale. Eine Entscheidung zu fällen war angesichts der beeindruckenden Spielompetenz aller Beteiligten schwer, so schwer, dass schließlich zwei zweite und ein erster Preis vergeben wurden.
Das Trio Just Another Foundry stellte sich mit raffiniert kommunizierende Stücken vor, die im Spiel zwischen freien Momenten, balladesker Reduktion und kraftvoller Energieentladung changierten. Andreas Feiths Set war in vieler Hinsicht amtlich, vor allem im routiniert virtuosen, modernjazzigen Zusammenwirken des Klaviers und der Saxofonsalven von Jan Prax. Der Gitarrist Marius Peters und sein Rearranged-Trio hatten am Ende des Wettbwerbs jedoch noch einige Facetten Individualität, Dynamikkontrolle, Klangfarbenvielfalt oder auch gestalterische Musikalität mehr zu bieten, so dass die Wahl der Jury auf die auch kompositorisch vielseitig agierende Combo fiel, die mit 3.000 Euro Preisgeld und der Trophäe des Jungen Münchner Jazzpreises 2015 heimkehren konnte.
Ralf Dombrowski