Text und Fotos: Michael Scheiner – Bei ihrem ersten Gastspiel im Jazzclub Regensburg stellte Ulita Knaus vornehmlich Songs aus ihrem Album „The Moon On My Doorstep“ vor. Mit dem Berliner Pianisten Tino Derado – ein gebürtiger Münchner – und Schlagzeuger Túpac Mantilla aus Kolumbien hatte sie zwei exzellente Begleiter dabei. Den Eindruck, dass bei einer solchen Minimalbesetzung etwas fehlen würde, ließen die trefflich harmonierenden Musiker gar nicht erst aufkommen. Zwar stand der Gesang von Knaus deutlich im Mittelpunkt, dennoch hatten die beiden genügend Spielraum für eigene Akzente. Sein leichtes, manchmal fast zartes Schlagzeugspiel gestaltete Mantilla mit verschiedenen Schlegeln, Metallstäben und Besen, bis hin zum gemeinen Hofbesen. Vergnügt trommelte er mit diesem auf die Snaredrum ein. Den Vogel schoss der schmächtige Südamerikaner mit einer umwerfend groovenden Bodypercussion ab, mit welcher er Knaus in einem chinesisch anmutenden Song tänzelnd begleitete. Danach brach sich die bis dato etwas zurückhaltende Stimmung des Publikums in einem Beifallsturm Bahn.
Schon zuvor hatte Derado die konzentrierten Zuhörer mit einer Instrumentalkomposition für sich eingenommen. Mit dem herb-wehmütigen „I never said I would believe in“ kroch er ihnen geradezu unter die Haut und ließ sie an den musikalischen Erschütterungen teilnehmen. Als feinfühliger Begleiter passte er sich den melodischen Bewegungen der Songs an. In diesen erzählt Knaus mit ebenso ausdrucksstarker, wie wandlungsfähiger Stimme von Sehnsucht und Liebe, von alltäglichen Erlebnissen und ganz menschlichen Eindrücken. Persönliche und gleichzeitig kraftvolle Songs, die bei allem Blues und Melancholie, die in ihnen stecken leichtfüßig und versöhnlich daher kommen. Intime Jazz-Lieder aus eigener Feder, aufgefüllt mit beeindruckenden, auf ihre Essenz reduzierten Interpretationen von Pink Floyd, Tom Waits und dem Berliner Songschreiber Peter Fox. Die mitgebrachten CDs waren schnell ausverkauft…
Info: http://ulita-knaus.com/