Mit „50 Songs nur mit Powerchords & Full Energy“ veröffentlicht Bosworth Music ein weiteres Lehrwerk für Gitarre aus der Feder von Peter Korbel. Zur Veröffentlichung hat Gerhard Zimmermann ein Interview mit dem Autor geführt.
Viele Gitarrenlehrer werden Sie schon kennen oder haben vielleicht das Buch „E-Gitarre mit Rocko Buch“ von Ihnen im Regal. Über Ihre Anfänge ist eher wenig bekannt. Wie ging alles los und wie entstand die Idee ein Lehrwerk für Kinder zu verfassen?
Die Idee zu dem Lehrwerk „E-Gitarre mit Rocko“ entstand schon um die Jahrtausendwende. Ich habe sehr eng mit den Kölner Grundschulen zusammengearbeitet und stellte damals die Gitarre und ihre Musik im Musikunterricht vor. Die schönsten Musikstücke auf einer klassischen Gitarre gespielt hatte die Schüler nicht besonders berührt. Doch als die elektrische Gitarre vorgestellt wurde, waren die Schüler hingerissen. Es war die Faszination der E-Gitarre selbst.
Ihr neuestes Werk „50 Songs nur mit Powerchords & Full Energy“ erschien gerade beim Berliner Verlag Bosworth Music. Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Bosworth und was bedeutet diese für sie?
Diese Idee wurde von Peermusic schon mir verfolgt als eine Art Band II zur „E-Gitarre mit Rocko“. 2013 wurde der Notenbereich von Bosworth Music übernommen. So bin ich Bosworth Music sehr dankbar dafür, dass ich die Idee, die schon bestand für das neue Spielheft „50 Songs nur mit Powerchords & Full Energy“, mitnehmen und jetzt realisieren konnte.
Was war die Idee hinter Ihrem neuestem Lehrbuch? Mit „50 Songs nur mit Powerchords & Full Energy“ richten Sie sich auch an Jugendliche und Erwachsene. Wie kam es dazu?
Schon damals in den 70ern, als ich anfing Gitarre zu spielen, träumte ich von einem Spielbuch: Aufschlagen und spielen. Das kann man mit Powerchords und nicht nur auf der E-Gitarre. Mit einer Kurzanleitung am Anfang meines neuen Spielhefts kann man dieses lernen. Die meisten Songs gehen nur über 1 oder 2 Seiten, so ist die Form schnell erkennbar. Die kompletten Texte stehen im 2. Teil des Buches. Das Buch soll auch der Anregung für Gitarrenlehrer und Ensembleleiter dienen, denn ob in Kursen der VHS oder Wochenendworkshops, schnell ist ein Gitarrenensemble zusammengestellt, mit dem man ohne große Vorbereitungszeit und Theorie große Hits der Popwelt nachspielen kann.
Nach welchen Kriterien haben Sie die Songs für dieses Buch ausgewählt?
Die Songs habe ich nach der Popularität und dem Beliebtheitsgrad meiner Schüler zusammengestellt. Dazu gehören Songs von Green Day, Linkin Park genauso, wie Lieder von Bon Jovi und Oasis. Auch Titel der 70er Jahre habe ich mit in die „50 Songs nur mit Powerchords & Full Energy“ aufgenommen, um nicht nur meine Generation anzusprechen. Viele Jugendliche entdecken eine Vorliebe für ältere Hits z.B. Stairway to Heaven oder Songs von Bob Marley.
Wieviel Zeit nahm dieses Buch in Anspruch – von der Idee bis zur Fertigstellung? Und was sind die wichtigsten Schritte auf dem Weg zum fertigen Lehrbuch?
Die Idee war ja schon länger da, doch die Umsetzung bis zur Verlagsfreigabe hat gut ein Jahr gedauert. Die wichtigsten Schritte auf dem Weg zum fertigen Buch war das gute Hand-in-Hand Arbeiten mit der Produktmanagerin Antje Dieckmann und dem Arrangeur Frank Speer, dem ich viele Verbesserungsideen bei der Realisierung dieser Ausgabe mit den Powerchords zu verdanken habe.
Sie sind ja auch seit Jahren viel unterwegs, Ihre Konzertreisen führten Sie durch Europa, Lateinamerika, Asien und Afrika. Was war das prägendste Erlebnis auf Ihren Reisen?
Das prägendste Erlebnis war 1999, als ich eine Konzertreise in den Sudan machte. Ich kaufte einige Souvenirs bei einen der Straßenhändlern, einem jungen Mann, wie sich später rausstellte, er gerade 17 geworden ist, 2 Kinder und eine Frau zu versorgen hatte. Er gab mir zu viel Wechselgeld heraus, denn er konnte nicht rechnen und auch nicht schreiben. So unterstützte ich nicht nur Schulprojekte von Kinderorganisationen, sondern begann mich zunehmend mit der musikalischen Welt der Kinder zu beschäftigen.
Eines Ihrer wichtigsten und bekanntesten Projekte ist „Rockos Reisen“. Erklären Sie uns kurz was dahinter steckt?
Meine Konzertreisen durch Europa, Lateinamerika, Asien und Afrika haben mich mit der musikalischen Welt der Kinder in Berührung gebracht. Kinderlieder aus über 75 Ländern habe ich gesammelt und arrangiert. Nach Melodien aus aller Welt entstand meine erste musikalische Geschichte Rockos Reisen für Kinder, die ich in Malaysia mit Orchestern 2006 uraufgeführt hatte.
Sie sind mit „Rockos Reisen“ auch LIVE unterwegs. Was erwartet die Konzertbesucher?
„Rockos Reisen“ ist die Geschichte von Rocko, dem sein Gitarrenlehrer keine neuen Lieder mehr zeigen kann. Um sie zu finden, begibt er sich auf eine Weltreise.
Mit seinem Freund Kater Franz bereist Rocko viele Länder dieser Welt und erlebt nicht nur einige Abenteuer und wie in anderen Ländern musiziert wird, sondern lernt, was der älteste Hit der Welt ist oder ein Blues. In Spanien, der letzten Station seiner Reise, fühlt sich Rocko durch den Einfluss der Flamenco-Musik stark beflügelt. Er kehrt voller Energie und mit neuen Liedern im Gepäck nach Hause zurück. Der Konzertbesucher bekommt eine lustige heitere Geschichte, bei der nicht nur Kinder sondern auch Erwachsenen was dazu lernen können – und es wird gezaubert!
An welchen Projekten arbeiten Sie aktuell?
Augenblicklich arbeite ich an neues Orchesterwerk „Herrn Gruszkas Traum“ für Schulchöre und Orchester, das mit dem Bonner Beethovenorchester Bonn im Juni 2016 uraufgeführt wird.
Herr Korbel, was war der erste Song, den Sie auf der Gitarre nachgespielt / gecovert haben?
Den ersten Songs, den ich auf der Gitarre nachgespielt habe war Get Back von den Beatles. Es ist auch der erste Song in meinem neuen Spielheft „50 Songs nur mit Powerchords & Full Energy“.