Von Thomas J. Krebs – Ein Album mit Filmmelodien kann man so oder so spielen … wobei mir das so von Jason Seizer und seinem Trio wesentlich lieber ist als das so mit großem Orchester. Sind wir mal ehrlich: Filmmusiken einzuspielen ist immer ein Vabanquespiel und kann fürchterlich in die Hose gehen. Nicht so „Cinema Paradiso“, die neue CD von Jason Seizer auf dem kleinen, feinen Pirouet Label. Worauf es ankommt, was das Besondere ausmacht sind eben Arrangements und Instrumentierung. Im vorliegenden Fall hat sich Seizer ein Wunschensemble zusammengestellt, das subtiler nicht sein könnte und klassische wie neuere Filmthemen in herrlich strenger Klarheit arrangiert und auf das Wesentliche beschränkt. Mit Pablo Held am Klavier steht ihm ein langjähriger Vertrauter und Weggefährte des Labels zur Seite, unterstützt von Matthias Richters klarem Bassspiel und dem 1990 geborenen, unglaublich sensibel spielenden Schlagzeuger Fabian Arends (by the way eine echte Entdeckung). Die Band präsentiert auf der CD bekannte und überraschende Filmthemen in kammermusikalischem Gewand. Behutsam und filigran gespielt treten die leisen Töne in den Vordergrund und fördern so die Schönheit der Melodien zu Tage. Reduziert auf das instrumental Nötigste nimmt der Hörer die Themen praktisch schemenhaft wahr und mit behutsamen Improvisationen kann man dazu entweder in die projizierte Bilderflut im Kopf eintauchen, sich treiben lassen oder einfach nur in Erinnerungen an die Filme schwelgen. Ob nun das „Alien Main Theme“, „Spartacus Love Theme“, der „Jungle Beat“ aus dem Dschungel Buch oder „Steve’s Care“ aus „The Machinist“, alle Titel der CD sind mit Verve und Hingabe eingespielt. „Cinema Paradiso“ (dieser Titel ist ebenfalls im Programm) ist somit ein wahres Filmmusik-Paradies für den Jazz-Connaisseur.