Besucherrekord zum 50. Jubiläum des Jazzfest Berlin
Mit großem Applaus für Jason Moran und seine Auftritte mit The Bandwagon und dem neuen Projekt „Fats Waller Dance Party“ sowie für die Band Mostly Other People Do the Killing im großen Saal im Haus der Berliner Festspiele und einer anschließenden Party auf der Seitenbühne mit Brass Mask ging die Jubiläumsausgabe des Jazzfest Berlin zu Ende. Zu den insgesamt 17 Konzerten mit Auftritten von 25 Jazzformationen kamen 7.000 Besucher. Fast alle Konzerte des Festivals waren ausverkauft – ein Besucherrekord. Die lange Jazzfilmnacht im Delphi Filmpalast konnte zusätzlich 1.187 Jazzinteressierte anlocken. Besondere Aufmerksamkeit erlangten das Konzert in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche mit Organist Jasper van’t Hof und Saxofonist Archie Shepp, der kurzfristig für den erkrankten Benny Golson eingesprungen war. Weitere Höhepunkte waren Archie Shepps Auftritt im Quartett und das Set der unkonventionellen Band Get The Blessing am Freitagabend. Vom Publikum stürmisch gefeiert wurde das Konzert von Schlagzeuger Daniel Humair mit den jungen Jazzstars Emile Parisien (Saxofon) und Vincent Peirani (Akkordeon). Das anschließende Programm „Freedom Songs“ der WDR Big Band und des Sängers Kurt Elling rief kontroverse Reaktionen hervor und regte zur Diskussion an. Gefeiert wurden die Konzerte in der Akademie der Künste: Eine großartige Überraschung waren die Auftritte von The Thing und Fire! Orchestra. Die vier Kurzopern „Die Engel“ von Jochen Berg und Ulrich Gumpert wurden wiederentdeckt und damit auch an das diesjährige Ereignis 25 Jahre Mauerfall erinnert. Alexander von Schlippenbach und Aki Takase sowie Silke Eberhard stellten ihre sehr unterschiedlichen Projekte zur Jazzlegende Eric Dolphy vor, der 1964 unter tragischen Umständen in Berlin verstorben war. Den Blick auf das Gründungsjahr des Festivals 1964 richtete auch das Eröffnungskonzert mit dem amerikanischen Gitarristen Elliott Sharp, der zum Jubiläumsjahr „Tribute: MLK Berlin ‘64“ präsentierte. Thomas Oberender, Intendant der Berliner Festspiele: „Bert Noglik hat mit dem Jazzfest Berlin 2014 seine drei Jahre als Festivalleiter in ganz besonderer Weise zu einem runden Abschluss gebracht. Alle Facetten seiner dramaturgisch-künstlerischen Arbeit wurden im diesjährigen Programm sicht- und hörbar. Mit neu initiierten Konzertprojekten, mit Musik und Programmen, die sich gesellschaftspolitisch und historisch verknüpften, mit der Einladung von Künstlern, die selten oder noch nie beim Festival zu hören waren, mit einer wirklichen Fusion von West- und DDR-Jazzkultur hat Bert Noglik das Profil des Jazzfest Berlin geschärft und ihm seinen ganz eigenen und von tiefstem Wissen, stets offener Neugier getriebenen Stempel aufgedrückt. Ich bedanke mich sehr für diese drei wertvollen Festivaljahre und freue mich über die erfolgreiche Jubiläumsausgabe als ein Höhepunkt in der Geschichte des Jazzfest Berlin.“ Das Jazzfest Berlin 2015 findet vom 5. bis 8. November unter der neuen künstlerischen Leitung von Richard Williams statt.
Aalener Jazzfest: Bundesweit im TV
Die Jazz-Gala-Night mit der SWR Big Band + den Gästen Joo Kraus und Mitch Winehouse wird zu unterschiedlichen Zeiten von allen dritten Programmen in voller Länge gesendet.
Am 07.11.2014 steht eine der musikalisch vielseitigsten und spannendsten Bigbands der letzten Jahrzehnte beim Aalener Jazzfest auf der Bühne. Nach einem gut geölten, perfekt swingenden Programmblock spielt Trompeter Joo Kraus seine Interpretationen eines großorchestralen Popjazz, eh Mitch Winehouse, Vater seiner leider viel zu früh verstorbenen Tochter Amy, mit der Phrasierung der großen Crooner und einem untrüglichen Gefühl für Swingklassiker wie „I’ve got you under my skin“ singt. Weitere Höhepunkte des 23. Aalener Jazzfest vom 05.11. – 09.11.2014 sind Gregory Porter, einer der besten zeitgenössischen Jazzsänger – wenn nicht der Beste, Stanley Clarke, Bass-Phänomen und Fusion-Ikone, sein noch stärker Phunk- und Weltmusik-orientierter Kollege Jonas Hellborg, Candy Dulfer, Funk-Jazz Saxophonistin und gelegentliche Muse von Prince. Wie schon 22 mal zuvor gibt es beim 23. Aalener Jazzfest wieder große musikalische Momente und spontane Sessions, hautnah auf verschiedenen Bühnen, familiäre Club- Atmosphäre und Gäste aus der ganzen Republik. So sieht dann auch Ingo Hug, der künstlerische Leiter des Jazzfest, dtv-Übertragungen als spannendes Extra des Jazzfest, weniger als Ersatz zu einem Besuch: „Einen Stanley Clarke direkt vor der Bühne zu erleben, live, seine irrsinnige Technik, seinen mitreisenden Groove, das ist schon ein muss für Jazzfans, Gäste und musikalische Kollegen.“ Das komplette Programm und den Ticketshop gibt es unter: www.aalener-jazzfest.de, weitere Infos können Sie per e-Mail einholen: info@aalener-jazzfest.de
Junger Münchner Jazzpreis
Der Junge Münchner Jazzpreis (JMJP) wird 2014 das zweite Mal vergeben. Bereits das erste Konzertfinale vor 1 Jahr in der ausverkauften Unterfahrt war ein Highlight für den Jazz in München.
- Der JMJP ist ein Förderpreis von ‚mucjazz – Münchner Verein zur Förderung von Jazz e.V.‘ und mit insgesamt 6000,00 € dotiert, Platz 1 mit 3000 € und die Plätze 2 und 3 mit 2000 bzw. 1000 €.
- Er ist ausgeschrieben für Jazzmusiker(innen) bis 27 Jahre und lebt von der Unterstützung von Mitgliedern und Spender.
- Das Konzertfinale findet am 07. November 2014 um 20:00 Uhr im Jazzclub Unterfahrt statt und wird von BR Klassik aufgenommen.
- Es steht unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dieter Reiter
- und ist ein Kooperationsprojekt von mucjazz , Unterfahrt und BR Klassik.
Jury des JMJP 2014
Christiane Böhnke-Geisse, Künstlerische Leiterin des Jazzclub Unterfahrt
- Andreas Heuck, Vorstand mucjazz
- Oliver Hochkeppel, freier Journalist, u.a. Süddeutsche Zeitung, JazzZeitung
- Johannes Enders, Musiker, Professor für Jazz-Saxophon an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig, Echo-Preisträger 2013
- Henning Sieverts, Musiker und Moderator von Jazz-Radiosendungen beim Bayerischen Rundfunk
Finalisten JMJP 2014
Der Preis wurde öffentlich ausgeschrieben. Aus 28 Bewerbungen hat die Jury im blindfold-Verfahren anhand eingesandter Tonträger drei Finalisten ausgewählt.
Die diesjährigen Finalisten, die um den Jungen Münchner Jazzpreis spielen, sind:
Gen What – Würzburg
Dominik Raab (dr) – Markus Harm (alto-sax) – Jan Prax (alto-sopran-sax) – Florian Leuschner (bari-sax-bass-cl) – Andreas Feith (p), Bastian Weinig / Lukas Keller (b)
Thema, Solo, Solo, Thema. Die drei Saxophonisten ergänzen sich durch ihr scheinbar gegensätzliches Spiel zu einer abwechslungsreichen Holz-Section.
Die Rhythmusgruppe und Bandleader Dominik Raab lassen den Zuhörer so manches Mal in Gedanken an Aufnahmen der 50er und 60er Jahre schwelgen und
wirken derart geschlossen, als spielten sie tatsächlich seitdem und wie damals zusammen: Thema, Solo, Solo, Thema.
Silvan Strauß presents The Urban Academy – Hamburg
Silvan Strauß (dr) – Alex Eckert (g) – Daniel Stritzke (b) – Lukas Klapp (keys), Sebastian Wehle (reeds) – Lydia Schiller (vocals)
Jetzt hat Silvan Strauß sein eigenes Projekt gegründet, in dem er sowohl seine akademischen als auch seine urbanen Erfahrungen in Komposition und Spiel ausdrückt.
Konsequenterweise: „Silvan Strauß presents The Urban Academy“. Alle Mitglieder haben sich in den letzten Jahren ihre Sporen als nicht mehr ganz geheime Tipps der deutschen Jazzszene verdient und waren mit Silvan in den verschiedensten Besetzungen unterwegs, wodurch das Wort Sidemen gar nicht erst zu fallen braucht. Kompromisslos aber nicht plump, einfach aber nicht banal ist es geworden. Und wenn beim zweiten Hören der Kopf zu rattern beginnt, merkt man, dass da noch viel mehr ist.
Plot – Leipzig
Philipp Scholz (dr) – Robert Lucaciu (b) – Sebastian Wehle (sax)
Ein Drummer, ein Bassist, ein Saxophonist – drei Künstler, die auf Muskelspiel verzichten. Ihr Maßstab ist allein die Musik. PLOT suchen das Wesentliche und geben einen
Einblick in bunte Seelenwelten voll Charme und Witz. Auf den Kern reduziert und frei von Eitelkeiten – aber niemals anämisch – finden sie ihren musikalischen Standpunkt in
Eigenkompositionen voll fragiler Kraft und morbider Schönheit, irgendwo zwischen Neuer Musik, älterer Musik und ganz neuer Musik.
mucjazz
mucjazz – Münchner Verein zur Förderung von Jazz e.V. wurde im März 2013 gegründet. Ziel des Vereins ist die Förderung des Jazz, insbesondere hervorragender Künstler und begabter Nachwuchskünstler im Rahmen von Wettbewerben und durch Unterstützung von Auftritten und Ausbildung. Mit dem JMJP will der Verein jungen Künstlern, deren Ausbildung bzw. Studium zu Ende gehen, Perspektive, Motivation und Unterstützung an der Schwelle zur professionellen Karriere geben.
mucjazz finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen und ist vom Finanzamt München als gemeinnützig anerkannt.