Für ihre herausragenden Livemusikprogramme wurden gestern am 17. September 2014 in Hamburg 31 Clubs und 27 Veranstaltungsreihen aus Deutschland von Kulturstaatsministerin Monika Grütters mit dem Spielstättenprogrammpreis Rock, Pop Jazz 2014 ausgezeichnet. Der bundesweite Preis wurde nach 2013 bereits zum zweiten Mal vergeben. In diesem Jahr gehen an die Spielstätten sowie Veranstalterinnen und Veranstalter insgesamt 900.000 Euro an Preisgeldern. Die Initiative Musik realisiert den Spielstättenprogrammpreis Rock, Pop, Jazz 2014 unter Einbeziehung der Bundeskonferenz Jazz und der LiveMusikKommission, dem Verband der Musikspielstätten in Deutschland e.V.
Die besonderen Auszeichnungen für die „Spielstätte des Jahres“ beziehungsweise „Programm des Jahres“ gehen an:
• Kategorie II: Bunker Ulmenwall, Bielefeld/Nordrhein-Westfalen
• Kategorie III: Jazz im Paradies e.V., Jena/Thüringen
Für Hamburgs Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler ist die Clublandschaft ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens: „Um die vielfältige Clubkultur in Hamburg zu erhalten, steht die Stadt im engen Austausch mit Interessen-vertretungen wie dem Clubkombinat Hamburg e. V., der Hamburger Clubstiftung oder auch der LiveKomm. Der Spielstättenprogrammpreis hilft nicht nur den ausgezeichneten Clubs, sondern stärkt durch seine Strahlkraft die Livemusikkultur insgesamt.“ Die Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg unterstützt die Preisverleihung in der Hamburger Markthalle.
Aus der Sicht von Prof. Gorny sind diese Spielstätten elementare Keimzellen von musikkulturellen Entwicklungen mit einer wichtigen Strahlkraft in alle Szenen der Musik hinein: „Der Preis zielt darauf ab, mehr Aufmerksamkeit für jene zu schaffen, die diese besonderen Kulturorte betreiben. Eine nachhaltige Debatte zu deren Unterstützung in den Kommunen können wir nur anstoßen, wenn wir diesen Preis kontinuierlich veranstalten. Eine lebendige Livemusikszene ist ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor, der viele Menschen interessiert und bindet – vor allem diejenigen, die wir für die Zukunft unserer Städte und unserer Gesellschaft brauchen.“
Hauptpreisträger – Spielstättenprogrammpreis Rock, Pop, Jazz 2014
Kategorie I – Spielstätte des Jahres
Milla Club, München, Bayern
Der Milla Club in München, der sich an ein Publikum im Alter von 20 bis 70 richtet, präsentiert außergewöhnliche Livekonzerte und konzeptuelle Musikabende unterschiedlichster Ausrichtung und Genres. Egal ob Hip Hop, Rock, Pop, Singer/Songwriter, experimentelle oder avantgardistische Musik, harte Grenzen zwischen einzelnen Genre werden hier versucht aufzulösen. Der Club bietet dabei bewusst auch unbekannteren und experimentelleren Acts eine Bühne, auf der sie sich wohl und inspiriert fühlen sollen.
Kategorie II – Spielstätte des Jahres
Bunker Ulmenwall e.V. , Bielefeld, Nordrhein-Westfalen
Das Programm des Bunkers Ulmenwall bildet nicht nur Künstlerinnen und Künstler der aktuellen Jazzszene ab. Es findet auch ein Brückenschlag zur Pop-Jugendkultur statt. Neben der Organisation eines breiten Veranstaltungsangebots – Konzerte, Poetry Slams, Lesungen und Vorträge, Musiksessions und Partys – initiiert der Bunker Ulmenwall e.V. auch musikpädagogische Projekte mit Schulen, Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit sowie sozialen Trägern.
Kategorie III – Programm des Jahres
Konzertreihe Jazz im Paradies, Jena, Thüringen
Seit mittlerweile 34 Jahren veranstaltet der Jazz im Paradies e.V. in Jena anspruchsvolle Programme, die aktuelle Jazzströmungen einbeziehen und häufig Genregrenzen überspringen. Neben der Präsentation von Musikerinnen, Musikern und Bands aus Deutschland und Thüringen stellt Jazz im Paradies aktuelle internationale Spielarten in Länderschwerpunkten vor, etwa in den erfolgreichen Konzertserien „made in switzerland“ oder „OstTöne“. 2013 umfasste die Reihe Jazz im Paradies 43 Konzerte.