Do it yourself!

An allen Ecken und Enden wird gespart, vor allem im Dienstleistungsbereich. Die Post spart an Personal, deshalb dürfen die Kunden ihre Pakete an der Paketstation selbst aufgeben. Die Restaurants sparen, also füllt man sich den Teller selbst am Büffet. Die Deutsche Bahn spart an Schaltern, da druckt man sich eben das Ticket online aus. Die Banken wollen nicht mal mehr Kontoauszüge verschicken, bitte downloaden! Auch in manchen Supermärkten darf der Kunde jetzt die Produkte schon selbst einscannen. Schöne neue Do-it-yourself-Welt.

Darüber sprachen wir gestern Abend beim Rotwein. Heute Nacht träumte mir, ich sei in einer fremden Stadt zu Besuch und jemand sagte, es gäbe am Abend ein Jazzkonzert. Wir: nichts wie hin! An der Abendkasse erfuhren wir allerdings, dass der Veranstalter seine Kalkulation noch mal überprüft hatte. Menschenwürdige Musikergagen plus Mehrwertsteuer plus Ausländersteuer plus Hotelkosten plus Musiker-Verpflegung plus Reisekostenanteil plus PA-Anlage plus Tontechniker plus Anmietung des Flügels plus Saalmiete plus Bürokosten… Ergebnis: So viele Zuhörer passen gar nicht in den Saal, damit sich das trägt.

Die Lösung: Auf einem langen Biertisch lag eine Reihe von Musikinstrumenten aus, geliehen von der Stadtkapelle. Jeder Konzertbesucher durfte sich eines nehmen, solange der Vorrat reicht. Den Musikern hatte man abgesagt. Stattdessen: Jazz im Do-it-yourself-Modus. Für mich blieb in meinem Traum leider nur die Triangel übrig, die ich zum Glück aber höchst virtuos beherrsche. Es wurde dann ein sehr abgefahrenes, sehr inspiriertes Free-Jazz-Konzert.

Der tägliche
JazzZeitung.de-Newsletter!

Tragen Sie sich ein, um täglich per Mail über Neuigkeiten von JazzZeitung.de informiert zu sein.

DSGVO-Abfrage

Wir senden keinen Spam! Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.