Was sich bereits beim letzten Festival 2010 angedeutet hat, wurde im letzten Sommer Gewissheit. Am Pfingstwochenende ist es dann soweit:
Das Moers Festival wird bei seiner 40. Ausgabe um einen Tag gekürzt und wird nur noch über drei Tage ausgerichtet. Aus Sicht von Veranstaltern und Stadtverwaltung ein überlebensnotwendiger Kompromiss, da das Festival zur Gänze auf der Kippe gestanden hat.
Der vierte Tag fällt dabei allerdings nicht einfach weg, denn der Künstlerische Leiter des Moers Festivals Reiner Michalke hat das Kunststück versucht, das übliche viertägige Programm auf die verbleibenden drei Tage zu komprimieren – Programmvielfalt und -Umfang sollten so gut als möglich erhalten bleiben.
Es ging bei den Sparmaßnahmen offenbar vor allem darum, einen Tag mit teuren internationalen Musikern einzusparen. Deshalb wird es zusätzlich zum Programm noch ein Special am Pfingstmontag geben: Helge’s Heimatabend – bei dem Helge Schneider Neues und Altes aus seinem Repertoire auspacken wird.
Die Tage sind jetzt voller und man ist früher wieder zu Hause. Gar nicht mal so schlecht, jedenfalls im Vergleich zu einem eingestampften Festival. Apropos … was läuft eigentlich bei JazzBaltica?
JazzBaltica wird beatmet
In Salzau wird demnächst das Programm für JazzBaltica 2011 veröffentlicht. Erstaunlicherweise kann man trotz massiver Rücknahme öffentlicher Gelder wieder ein Festival ausrichten. Laut Festivalleiter Rainer Haarmann ist dies allerdings nur „der langen und erfolgreichen Tradition des Festivals zu danken, dass viele internationale wie nationale Größen nur eingeladen werden können, weil sie dieses Festival lieben und weil sie helfen wollen.“
Will heißen, die Stars verlangen nicht die üblichen Gagen und verzichten generös auf den Whirlpool im Backstage-Bereich. Schöne Sache, das! Offenbar beweisen die deutschen Festivalveranstalter gerade wesentlich größeres Verhandlungsgeschick und Stehvermögen, als beispielsweise unsere Bundesregierung.
Weiter so, und hoffen wir, dass der Kollaps auf Deutschlands Festivalbühnen nicht nur auf’s nächste Jahr verschoben ist! Denn auch Rainer Haarmann weiß: „Dies geht nur einmal, das ist keine tragfähige und keine verantwortliche Option für die Zukunft.“
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