Habe gestern die Sängerin Lisa Wahlandt zu ihrer neuen CD „Stay a while“ (enja) interviewt, unter anderem zum Thema Mutterschaft: Wie hat sich ihre Musik, ihr musikalisches Leben dadurch verändert?
Hier ein kurzer Ausschnitt: „Ich hatte eine Art Wellenerfahrung: Während meines ersten Auftritts knapp zweieinhalb Monate nach der Geburt dachte ich – wieso steh‘ ich bitteschön hier? Das hat einfach nicht gepasst, wenn man sich noch in dieser abgeschlossenen Welt befindet. Man will sich gar nicht selbst im Mittelpunkt stehen sehen, weil das Kind ganz den Platz in seinem eigenen Zentrum einnimmt. Danach ging es aber ganz easy weiter… Und jetzt merke ich, dass wieder etwas Neues beginnt…“
Das gesamte Interview in der nächsten Jazzzeitung, Ausgabe 3-10. (http://www.jazzzeitung.de)
Und diese Zitate einer anderen späten „Jazz-Mutter“, die noch ein bisschen berühmter ist als Lisa, nämlich Diana Krall, möchte ich den geneigten JazzZeit-Leserinnen und -Lesern auch nicht vorenthalten: „Meine Zwillinge Frank und Dexter sind im Dezember zwei geworden. Die Jungs sind wirklich extrem quirlig und zugleich das größte Glück, dass mir in meinem Leben je passiert ist. Wir versuchen aber, die beiden an Musikerzeiten zu gewöhnen. Unser Tag beginnt meist morgens gegen 10 Uhr, mein Mann und ich gehen selten vor 2 Uhr schlafen, die Kinder bringen wir gegen halb 11 oder 11 ins Bett. Elternzeitschriften werden nun aufschreien, aber für uns funktioniert dieser Rhythmus. (…) Plötzlich geht es eben nicht mehr um dich selbst, sondern um diese kleinen Wesen, die von dir abhängig sind. Als ich vor fünf Jahren meine Mutter Adelle verlor, die mit 61 Jahren an Krebs starb, ging ich durch eine lange Phase der Trauer und der Wut. Ich wollte einfach nur verschwinden, aber ich musste arbeiten, auf Tour gehen und weitere Platten aufnehmen. Die Hoffnung auf ein erfülltes Privatleben hatte ich fast schon aufgegeben, als ich Elvis traf. Nun sieht es anders aus. Ich bin eine Ehefrau und Mutter, das Leben ist viel stärker in der Balance.“ (Juni 2009)