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Juli/August 1998 NEUE CD Shorty
Rogers Autor: Matyas Kiss |
 Das dissonante
Bläser-Stakkato, mit dem die achtteilige Suite beginnt,
macht deutlich, weshalb es ein halbes Menschenleben
dauerte, bis diese letzte und ambitionierteste Produktion
Shorty Rogers für sein Label RCA das Licht der
Öffentlichkeit erblickte. Der vor drei Jahren
verstorbene Flügelhornspieler und Arrangeur hatte sich
in den frühen Fünfzigern mit wegweisenden Kompositionen
für seine Giants (einer All-Star Formation aus
führenden West-Coast-Musikern) eine brillante Reputation
erworben — Geld eingespielt hatten jedoch seine
swingenden Bearbeitungen von Musicalmelodien. 1961 wandte
er sich wieder einem Projekt mit anspruchsvoller Musik zu
— um prompt als zu unkommerziell abgelehnt zu
werden: Rogers sollte die weiteren Jahrzehnte in der
finanziell lohnenden, aber jazzfernen Anonymität der
Hollywood-Studios verbringen. Aber vorher setzte er
nochmal alles auf eine Karte: ,,An Invisible
Orchard" faßt kurz vor dem Aufkommen der Beatund
Rockmusik noch einmal zusammen, was sich mit einem
achtzehnköpfigen Ensemble an aufregenden Klängen
erzeugen läßt, sitzen doch in den Sektionen immerhin so
herausragende Solisten wie Frank Rosolino, Bud Shank,
Paul Horn, Bill Perkins, Harold Land, Pete Jolly und Red
Mitchell — Mel Lewis und Al Porcino sollten später
sogar eigene Bigbands leiten. |
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