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Dexter Gordon: „Live at the Montmartre Jazzhus“ (Kopenhagen), Black Lion (3 CD-Set), aufgenommen im Juli 1967. Titel befindet sich auch auf dem Sampler „Dexter Gordon – Come Rain Or Come Shine“. Dexter Gordon – ts, Kenny Drew – p, Niels-Henning Orsted Pedersen – b, Albert „Tootie“ Heath – d Von Sonny Rollins sagt man, er sei schon in der Schulzeit durch seine humorvolle Art aufgefallen. 1954 lieferte er mit Doxy, zu deutsch etwa „Dirne“, einen Beitrag für das Miles Davis-Album „Bags Groove“ (neben den dort ebenfalls verewigten Rollins-Kompositionen „Oleo“ und „Airegin“). Das eingängige 16-taktige Thema, in seinem Aufbau dem Frage- und Antwortschema des Blues nahestehend, springt den Hörer mit lakonischem Witz an. Schnell fand es seinen Weg auf die Session-Bühnen und gehört seit langem zum erlesenen Kreis der sogenannten Jazzstandards. Rollins‘ sieben Jahre älterer Saxophon-Kollege Dexter Gordon lebte 1967, zum Zeitpunkt seiner Live-Aufnahme von Doxy, bereits einige Jahre in Europa, hauptsächlich Kopenhagen. Der Tribut an Rollins‘ Komposition fällt im Vergleich zur ursprünglichen Version im schnelleren „medium-up“ Tempo aus. Zudem lassen Gordons voluminöser Klang und die Angewohnheit, gerne hinter dem Beat zu spielen, das Thema und die anschließende Improvisation in neuem Licht erscheinen. Gordon orientiert sich zunächst an der Einfachheit der Melodie, greift auf die auch im Thema vorherrschenden Intervalle kleine/große Terz und reine Quarte zurück, betont und umspielt sie. Dabei hat er deutlich die Form vor Augen – die Takte 9-12 eines jeden Chorus‘ wirken auch hier als Antwort auf die vorhergehenden Takte. Ron Cherian |
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